Thur: Unterwasser SG – Thurwasserfälle – Säntisthur – Gamplüt
Nummerierungen in Klammern wie (1) beziehen sich auf jene der Routen-Karte.
Hintergrund: Türli / Chüebodestrasse (8)
Was sagt man dazu?
Die Anzahl lohnenswert scheinender Schweizer Wanderwege ist – nur schon in meinem persönlichen Einzugsgebiet – fast nicht mehr zu stemmen, obwohl ich meine Oberarmmuskulatur trainiere. Es herrscht plötzlich Wanderrummel, und die von mir konsumierten Medien überschwemmen mich mit Ideen. Gleichzeitig werde ich sonst noch von vielen Seiten überhäuft, ja fast zugemüllt mit tollen Wandervorschlägen. Da ich etwas Besonderes sein und nicht die Strecken von Krethi und Plethi abwandern will, landet erst mal alles auf einem Haufen. Am Sankt Nimmerleinstag werde ich sie durchgehen und auf meine Bedürfnisse zuschneiden. Schliesslich will ich nichts verpassen, wenn ich die eine und nicht die andere Route wähle.
Ach, und dann jene Orte, die sich zu einem Social-Media-Hotspot entwickelt haben oder «instagrammable» gewordem sind: ein Gräuel! Der Aescher auf dem Alpstein zum Beispiel steht schon lange auf meiner Liste – ein besonders schöner Ort. Aber seit dem Hype rutscht er auf meinem Haufen immer tiefer. Die Wirtsleute sind schon 2019 resigniert abgezogen mit der feinen Rösti auf der Speisekarte. Eine Eventagentur hat übernommen, die «einzigartige kulinarische Erlebnisse» verspricht. An einem solchen Ort will ich eine Bergbeiz- und keine auf urchig getrimmte Hochglanzatmosphäre antreffen. Aber vielleicht ächze ich ja doch mal dort hinauf (wohlgemerkt: nicht mit dem Bähnli), um meine Empörung zu nähren oder mich eines Besseren belehren zu lassen. Artikel Wirte Aescher@www.blick.ch (mit weiterführenden Infos, solange Link gültig)
In diesem Zusammenhang fällt mir das Erlebnis Preikestolen in Norwegen ein: Dort bin ich mal hinaufgewandert. Die grossenteils felsigen Wege setzen meiner Meinung nach Trittfestigkeit voraus, was leider nirgends erwähnt wurde. Da sah ich elegant gekleidete Asiatinnen mit Gucci-Täschchen, Männer in Anzügen und Halbschuhen und gar ein junges Paar, das ihren Grossvater praktisch hinaufschleppte. Preikestolen@Wikipedia
Zurück zur Gegenwart und der heutigen, unter den erwähnten Qualen ausgewählte Route: Ein Arbeitskollege gab mir den Tipp von den Thurfällen. Nun, welche denn? Je nach Sichtweise leider oder glücklicherweise gibt es einige Fälle in der Toggenburger Thur. Die Entscheidungsfindung ist jäh beendet, als Freundin B1 die 2-tägige Pfingstwanderung genau dort durchgeführt hat. Das sind also ganz bestimmt die richtigen! Aber darüber hört man Geschichten ... so sollen sie zeitweise gar trocken liegen. Ein Wasserfall ohne Wasser ist doch wie ... ein Wasserfall ohne Wasser halt.
Der langen Rede kurzer Sinn: Ich gehe.
Start an der ÖV-Station Unterwasser, Post
Unterwasser (1)
Was die weissen Wegweiser wohl bedeuten? Diese Frage werde ich mir unterwegs noch mehrmals stellen.
(Ich habe eine lustige Begegnung mit dem auf dem Foto entgegenkommenden Paar: Mit der Frau plaudere ich, während der Mann angesichts meiner Fotokamera wie ein Model affektiert posiert.)
Au (2)
Wohin der Weg über das hübsche Brüggli wohl führt? Nein, nein, nein, ich verpasse nichts!
Thurfall/Thurfälle (3)
Für jene, die sich von den Wassermassen provoziert fühlen, gibt es eine WC-Kabine am Eingang der Schlucht. Thurfälle@Wikipedia
Es sieht übrigens nicht immer so aus hier: Artikel «Phänomen Säntisthur (...)»@www.tagblatt.ch (solange Link gültig).
Statz / Enetthur (4)
Ich bin umzingelt von Bergketten. Diese erkenne sogar ich: Churfirsten@Wikipedia.
Hausbesitzer ohne grossen Umschwung wissen vermutlich nicht, wohin mit dem Zweitswimmingpool.
Enetthur / Plattenweid (5)
Büchel (6)
Der Säntis ist kaum grösser als das Haus ... wie wärs mit einem kurzen Abstecher? Der Blick auf die Karte lässt mich vernünftig werden. Ausserdem liegt dieser Berg ja sowieso schon seit längerem auf meinem Haufen. Säntis@Wikipedia
Da sind wohl schon viele durchgewandert, so tief wie der Graben ist.
Dicket / Säntisthur (7)
Zum Glück habe ich mir Zeit genommen bis hierher. Die Felsbrocken scheinen nicht mehr in Bewegung zu sein und haben sich fest niedergelassen.
Schon so weit bin ich glaufen seit den Thurfällen, aber immer noch bin ich am selben Bach ...?
Laui / Alpli (9)
Schade, dass die Kühe keine Hörner mehr haben. Es ist zwar auch so mutig von den Besitzern und Besitzerinnen der schicken Autos, ihre Wagen hier zu parkieren. Die Kuhfladen verspritzen so richtig schön in grosse Flächen auf dem Asphalt.
Eine Skipiste hat durchgehalten.
Läck, ist das schön hier oben! Da darf man schon über die allseits ungeliebten geteerten Wanderwege hinwegsehen.
Alpliwald (10)
Firmen, deren Geschäft rein ist, die Bänkli und anderes Sinnvolles sponsern, sind mir sympathisch – und eine Bank passt zu einer Bank. Diese – die Sitzbank, meine ich – ist jedoch aus meiner Sicht nicht wirklich beruhbar.
Gamplütwald (11)
Dieses Bänkli taugt was. Allerdings teste ich aus Zeitmangel dessen Langzeitbequemlichkeit nicht.
Stei (12)
Da! Schon wieder diese weissen Wegweiser, deren Unterschied zu klassischen Wanderwegweisern ich nicht erkenne. In diesem konkreten Fall vermute ich esoterische Inhalte. Eine Einheimische, die ich später dazu befrage, weiss auch nicht, was es mit den Spezialwegen auf sich hat.
Wandern&Biken@www.gamplüt.ch (solange Link gültig)
Esoterik hin oder her: Schön ists.
Die Wegwache scheint mir etwas verknorkst zu sein.
Unter Stei (Berg) (13)
Diese Aussicht schon mal gesehen? Die Gräser sollen den Unterschied machen.
Mir fällt da nur die «Hand Gottes» ein, jedoch nicht jene des gottähnlich verehrten Fussballers Maradona selig: Hand Gottes (Fussball)@Wikipedia.
Gamplütriet (14)
Die Gondelbahn Gamplüt fliegt passend zur aktuellen Energiekrise mit Wind- und Solarstrom. Wenn ich noch etwas blase, ist sie bestimmt schneller unten.