Küsnacht – Küsnachter Tobel – Pfannenstiel
Nummerierungen in Klammern wie (1) beziehen sich auf jene der Routen-Karte.
Hintergrund: Küsnacht Dorfbach (1)
Willkommen an der Ex-Goldküste
Der Pfannenstiel ist die Idee meines Partners. Gut, aber da muss noch was Zusätzliches her, so rein zeitmässig. Also scanne ich kopfmässig durch Kurzwandertipps von Leuten, die was darüber erzählten. Natürlich fallen mir nur die allerwenigsten ein, von denen ich gehört habe, aber «Küsnachtertobel» ist mir geblieben. Da dieser Tipp von einem Kollegen stammt, der jetzt nicht gerade als wanderwütig bekannt ist, gehe ich davon aus, dass es sich wie der Pfannenstiel um ein Naherholungsgebiet (schon bald eines meiner Lieblingswörter) handelt. Es kann also weder steile Wege haben noch sumpfig geschweige denn einsam sein. Das gehört bei den professionellen Wander(innen) halt auch dazu, sage ich mir, finde die Verbindung und ziehe die Linie auf der Karte.
Start an der ÖV-Station Küsnacht Bahnhof
Küsnacht (2)
Mein Partner begleitet mich heute wieder.
Bei Haselstuden (3)
Der herbstliche Dorfbach verspricht viel Romantik, bezogen auf die Landschaft natürlich, auch wenn mein Partner dabei ist.
Limbiger/Schübelholz (4)
Brachiales Geschenk aus dem Glarnerland, der Alexanderstein.
Schön der Grösse nach, das nennt man Ordnung.
Schade, nicht unsere Richtung
Müliwisli (5)
Erinnert mich an den Wehrenbach.
Drachenhöhle–Wannen (6)
Glasklare Verhältnisse
Wasserfall (7)
Es gurgelt, plätschert und tost im Tobel.
Mülitobel (8)
See oder Quelle? Das Angebot im Bauchladen interessiert mich. Ich muss vergleichen, aber mangels ausgeprägter olfaktischer Fähigkeiten erkenne ich eigentlich keinen Unterschied. Da ich jedoch im Alltag meist Züriseewasser trinke, labe ich mich jetzt als Abwechslung an der Quelle.
Die Kaskaden lassen das Wasser treppenfallen.
Unter Limbergstrasse (9)
Ich guck' in die Röhre. Mein Partner hat mich hier aus Versehen verlassen, um unbeabsichtigt ein Lama (10) zu filmen und Katzenwarnschilder (12) zu fotografieren.
Ein verwirrender Ort. Ich schnalle nicht, dass ich durch diese Röhre die Strasse unterquere, rücküberquere sie und gehe das Stägeli drab, das da neben der Röhre für eine Über- statt Unterquerung der Strasse ist – und sehe wieder die Röhre. Lange Rede kurzer Sinn: Ich bin orientierungslos. Ausserdem ist mein Partner – mir voraus wegen meiner Fötelei – irgendwohin gelaufen. Ich hoffe, dass er sich an meinen Plan hält. Tut er aber nicht.
Beim Würzbrunnen (11)
Weils so schön ist und vielleicht das letzte Mal heute, halt nochmals die in dieser Welt unzertrennliche Kombination von Weg & Bach.
Wir trennen uns, der Dorfbach und ich.
Bei Hohrüti (13)
Aufstieg zur wanderlichen Herausforderung der Überquerung einer unübersichtlichen Landstrasse ohne Fussgängerstreifen.
Dorfbach-Sumpf (14)
Inzwischen ist mein Partner reumütig zu mir und auf die planmässige Route zurückgekehrt – dank Smartphone Apps.
Beim Chüelenmorgen (15)
Ich bin froh, dass es schon später ist, weil ich nicht gerüstet bin für einen kühlen Morgen. Bunt Gemischtes hat die Nacht unbeschadet überstanden.
Guldenen (16)
Wir sehen uns das erste Mal von hier aus, der Alpstein und ich.
Beim Chnabenhans (17)
Aussenseiter
Ob der Rüti / Hochwacht (18)
Der Turm ruft, aber auch von unten gefällt der Obersee.
Für mich bleibt der höchste Punkt des Turms verbotene Zone. Ich befinde mich wegen meiner kürzlich ausgebrochenen Art von «Höhenangst auf offen gebauten Türmen» nur im 4. Stock.
Mein Partner besteigt den Turm bis zuoberst, manplaint aber vorher noch stolz:
Diesen Turm habe ich schon bestiegen, als er noch auf dem Bachtel stand. Zumindest letzteres bestätigt die Tafel am Fuss des Turms. Der 35 Meter hohe, denkmalgeschützte Stahlfachwerkturm stand bis 1985 auf dem Bachtel.
Ich verstehe bewundernd: «Ah, soso.»
Vorderer Pfannenstiel (19)
Eigentlich genug der Aussichten, es geht dem Ende zu, aber der Herbst schreit nach Aufmerksamkeit.
An der ZVV-Station wartet einsam eine Blume auf Puste – vermutlich vergeblich.