Büsingen am Hochrhein (D)
Nummerierungen in Klammern wie (1) beziehen sich auf jene der Routen-Karte.
Hintergrund: Am Rhein (9)
Büsinger Privathäfen
Ich wage nach über einem Jahr der Existenz dieser Website den ersten Schritt in's Ausland. Nicht, dass das jetzt zur Gewohnheit werden soll. Der Artikel «Zu Besuch im kuriosesten Dorf» in der letzten SonntagsZeitung verführt dorthin, wo das Leben «ausgesprochen grenzwertig» sei. Obwohl ein Rundgang als Sonntagsausflug empfohlen wird (wann soll ich dann die Zeitung lesen?), besuchen wir die Enklave Büsingen am Hochrhein an einem Donnerstag. Dabei handelt es sich um Deutsches Gebiet, umringt vom Kanton Schaffhausen und Rhein. Unsere Deutschen Nachbarn nennen es wohl Exklave. Was denn nun? Wie auch immer: Es herrscht ein ziemliches Durcheinander, welche Regeln – schweizerische oder Deutsche – in welchen Bereichen gelten.
Mein Partner will mich begleiten, kann aber mit der Route nichts anfangen, die ich fein säuberlich dem Rhein entlang inklusive Fähre darüber geplant hatte. Er will korrekt auf dem vorgezeichneten «Enklavenweg» spazieren. Bei diesem passiert man *elf Posten, die je etwas über die spannende Geschichte des Ortes erzählen. Da ich begrüsse, dass mein Partner wieder mal seine virtuelle Welt (VR, Virtual Reality) in Richtung Wirklichkeit (RR, Real Reality) verlässt, füge ich mich und stimme der Rundreise zu – nicht ohne etwas maulend zu bemerken, dass er so auch für ein gutes Tagesgelingen verantwortlich sei.
Büsingen am Hochrhein@Wikipedia◊Enklavenweg@www.buesingen.de (solange Link gültig)
Bei der Büsinger Geschichte kann sogar ein Bogen zu Zürich gespannt werden: Offenbar machten die Russen, die sich auf dem Zürichberg mit den Franzosen kriegten, zuerst in Büsingen die Bevölkerung verrückt. Zumindest habe ich den Text bei Posten 5 so interpretiert.
Start an der ÖV-Station Büsingen, Bürgerhaus
* Nun ja: Von den elf Posten haben wird drei verpasst (2, 4, 8). Das liegt vielleicht daran, dass wir die Strecke teilweise verkehrt herum gelaufen sind und die vom Internet heruntergeladene Karte sowie die Beschilderung nicht unseren schweizerischen Gewohnheiten entsprechen. Aber das hat dem Plausch keinen Abbruch getan. Es handelt sich ja schliesslich nicht um Stationen, die einander voraussetzen.
Steinkatze (1)
Schnurrli spielt mit Schnäggli (für die Blinden: auf der rechten Hinterpfote) ...
... und lässt sich kühlen.
Loch / Rebhalde (2)
Es wird wild.
Rebhalde (3)
Hmmm oder Mmmm? Leider Ersteres, sie sind noch nicht reif. Gut, so werde ich nicht zur Diebin.
Huch!? Die ist ja riesig. Ich kann mich nicht erinnern, in unseren Breitengraden schon sowas gesehen zu haben. Vermutlich habe ich nie genau hingeguckt oder mich nur ausserhalb Ihres Lebensraumes bewegt.
Grünes Heupferd@Wikipedia
Rebhalde (4)
Immerhin ein bisschen Höhe heute
Bergkirche St. Michael (5) (6)
Bergkirche St. Michael@Wikipedia◊Bilder@Wikmedia
Ist das vielleicht das (ehemalige) Pfarrhaus? Also mir gefällt das besser als die Kirche, auch wenn's ein bisschen müffelig aussieht.
Unterreckingen (7)
Diese Pflanze treffe ich in den letzten paar Jahren immer mehr an. Keine Ahnung, ob die wild ist und «dank» Klimaerwärmung bei uns spriesst. Oder ist sie eine «Nutzpflanze» mit Früchten, die ich nicht sehe? Oder soll sie gar das Kürbisfeld vor irgendwelchem Getier schützen? Antwort bitte an: email@gewandert.ch (kein Witz, imfall)
Posten 5 (8)
Mein Partner studiert Geschichte, zumindest die bewegte dieses Platzes: Sowohl österreichische, russische und französische Truppen fanden, dass dies ein strategisch wichtiger Ort sei und gaben sich die Klinke des Brückenkopfes in die Hand.
Am Rhein (9)
Stopp, privat! Mit ein bisschen Geduld findet man die hübschen öffentlichen Plätzchen am Wanderpfad:
Ächz
Waldheim (10)
Tolle Aussichten: Beim Restaurant Waldheim offenbaren sich Schwächen von Büsingen als Enklave. Obwohl es wirtschaftlich die Schweizer Regeln einhalten muss, unterliegt es Covid-19-Massnahmen von Deutschland. Artikel@www.suedkurier.de (solange Link gültig)
Ob dies das potenzielle Fluchtgefährt des reformierten Pfarrers ist, der das Restaurant vor langer Zeit als seinen etwas protzigen Ruhestandssitz gebaut hat? Man muss schon vorsorgen, wenn man Wasser predigt und Wein trinkt.
In der – leider geschlossenen – Gartenwirtschaft kann man das Bier in Deutschland bestellen (rechts der Linie) und in der Schweiz trinken.
Kiesgrube (11)
Da fühle ich mich wie zuhause in der Schweiz, wo sie überall buddeln.
Schifflände (12)
Warum nicht per Schiff nach Schaffhausen? Leider nicht: Zuerst müssen wir den Rundtrip zu Ende führen. Ausserdem ist das sowieso die falsche Richtung.
Wenn die Schafe grün wären, wär' die Tarnung perfekt.
Busstation Bürgerhaus (13)
Warum auch immer habe ich vergessen, das traditionelle Foto der ÖV-Station am Wanderziel zu fotografieren. So muss halt auch diesmal ein Screenshot von Google Maps herhalten.