Hinwil – Girenbad – Allmen – Täuferhöhle – Wappenswil – Bäretswil
Nummerierungen in Klammern wie (1) beziehen sich auf jene der Routen-Karte.
Hintergrund: Wildbachtobel (2)
Psst, es schläft!
Ich bin fast eine Woche nicht mehr draussen gewesen – abgesehen vom Posten oder Ähnlichem ... Covid-19-Zeit halt, obwohl's schon Ende 2020 ist. Also muss etwas Anstrengendes her. Natürlich fällt mir als Erstes Zürioberland ein. Weiter überlege ich nicht und bin total auf die Täuferhöhle fixiert. Die scheint berühmt zu sein, und ich will mich nicht schämen, sie noch nie auf meinen Wanderungen besichtigt zu haben. Dort gibt's ja noch einige schöne Orte – vor allem aber Wege – zu entdecken.
Die Vorfahrt in Hinwil hinterlässt bei mir einen faden Geschmack: Mit dem Bus von Wetzikon fahren wir durch ein nach meinem Empfinden riiiesiges Industriegebiet. Natürlich hat's auch ein paar Konsumstätten mit angemessen grossen Parkplätzen darunter, aber die sehen auch ziemlich industriell aus. Ich bin gespannt auf das Dorf ...
... Vom Dorf kriege ich nicht viel mit, weil es auf den ersten Blick gar nichts hergibt, was ich gerne sehe. Das stört mich nicht, ich bin ja für was Besseres da.
Start an der ÖV-Station Hinwil Dorf
Alpenblick (1)
Na dann Prost.
Wildbachtobel (3) (4)
Ein Tobel! Ich habe schon so viele schöne Tobel im Kanton Zürich gesehen, da kann mich nichts mehr umhauhen. Oder doch!?
Ja, doch: Dieser Wildbach tut's mir wirklich an. Es scheint gegenseitig zu sein. Mit offenen Armen werde ich empfangen, und ein (Grau-?)Reiher landet immer wieder auf einem Stein im Bach. Sobald ich ihn vor der Linse habe, fliegt er mir wieder ein paar zehn Meter voraus. Dann beginnt das Spiel wieder vor vorn.
Baum hilft Stein und Bach, stabil zu bleiben.
Wildbachtobel / Falätschentobel (5)
Auf diesem Weg brauche ich nicht mit Rosspoppelen (für Unwissende: Pferdescheisse) zu rechnen, endlich wieder einmal unkonzentriertes Laufen erlaubt.
Schützend oder gefährlich? Am Ende stellt sich das erste heraus.
Auf Ruine Bernegg (6)
Wie es an einem solchen Ort und angesichts der Nutzungszeit der Burg sein muss: Dunkel und gefährlich! Ruine Bernegg @Wikipedia
Girenbad Chalchtaaren (7)
Einsames Grasen mitten im Winter
Boden (8)
Es weihnachtet scheu.
Chüeweid (9)
Hörnliweid (10)
Diese unendlichen Aussichten auf dem Weg auf diesen Hoger sind fast nicht auszuhalten: so furchtbar schön. Alle paar Meter aufwärts sieht man noch mehr, gar den Gösgener Wasserdampf steigen. Der Föhn hat seine Arbeit getan.
Bättelacher (11)
Auch die hinterletzten Berge lassen sich blicken.
Allmen / Hellenloch (12)
Das Becken im Becken im Becken
Am Allmen (13)
Stairway to heaven. Diesen Abschnitt bin ich schon einmal gelaufen, habe aber damals nicht realisiert, dass ich schon ganz oben auf dem Allmen war – halt einfach nicht das Gipfelkreuz berüht und schon vorher rechts abgebogen Richtung «falsches» Hörnli. Antwort auf die Frage, warum «falsch» und mehr: Ringwil – Gibswil
Auf Allmen (14)
Täuferhöhle & rundherum (15)
Die vielen offenen Baumwurzeln entlang des Grabens retten mir das Leben. Die Treppe befindet sich zuoberst bei der Abzweigung in meinem visuell toten Punkt. Meinen Blick dem Wegweiser «Täuferhöhle» folgend, entdecke ich den Graben, den ich sofort als Weg in die Hölle identifiziere. Da ich dahin ja will, steige ich vorsichtig und sachte hinunter. Plötzlich sehe ich da das Stägeli. Gottseidank habe ich den Einfall, mich auf dem Weg zu diesem sicherheitshalber an den Wurzeln festzuhalten. Kaum mich an diesen festgekrallt, rutsche ich aus. Ich frage mich, ob das passiert ist, weil ich nach der Wurzel gegriffen habe. Wie ein wendiger Affe hangle ich mich über die Wurzeln Richtung Treppe. Für mitfühlende Mitmenschen: Es ist nichts passiert nebst einer schmutzigen Hose und von der Reibung leicht brennene Handinnenflächen. Mit einem letzten, eleganten Schwung lande ich elastisch auf den Stufen. Oder ähnlich.
Die Höhle ist besetzt von drei Generationen männlichen Geschlecht, wobei der Kleinste recht klein ist. Täuferhöhle @Wikipedia
Da ist was undicht.
Ich halte es nicht lange in der Hö(h|l)le aus: Das Gespräch verstummt bei meiner Anwesenheit, ich fühle mich als Störenfried. Ausserdem dringt der Rauch des von den Herren entfachten Feuers nicht nach draussen, ich traue mich kaum zu atmen. Dieser Atmosphäre entkommen, riecht alles an mir nach diesem Rauch.
Chappelen (16)
Ceci n'est pas une pomme.
Unterer Holenstein (17)
Auf, dem Ziel entgegen marschiert.
Beim Wappenswilerried (18)
Hmmm, welcher ist für mich bestimmt?
Wässeri (19)
Wieder einmal «nomen est omen»
Beim Stöckweiher (20)
Keine Chance, hier einen sauberen Schuh herausziehen zu können. Am Ende dieses Wegabschnitts wiegen meine Schuhe ein paar Kilo mehr. Schneereste mildern.
Stöckweiher (21)
Haldenguet (22)
Wo ist die Brauerei?
Werkhof (23)
Auf den ersten Blick denke ich an eine moderne Kirche. Scheint aber ein Industrietempel zu sein.
Aabach (24)
Eigentlich war der Plan, diesem Bach Richtung Bäretswil zu folgen, aber wie das Leben manchmal spielt: die Abzweigung verpasst. Ich mache also einen pflichterfüllenden Abstecher und bin begeistert, wie dieser Bach kleine Schluchten in den Fels gegraben hat. Leider sind diese Fotos nicht so gelungen, dass sie die Tiefe des Grabens und die Kraft des Wassers zeigen können.
Bauma ZVV-Bus 851 (25)
Ich erwische ihn knapp und habe keine Zeit mehr für das obligate Fotoshooting der ÖV-Haltestelle am Zielort. So muss halt der Bus herhalten.