Oberrieden – Sihlwald – Albishorn – Hausen am Albis
Nummerierungen in Klammern wie (1) beziehen sich auf jene der Routen-Karte.
Hintergrund: Am Albishorn (12)
Endlich <schnauf> die Krete <schnauf>
Ich will heute meinen Partner aus der winterlichen Lethargie reissen und mit auf die Wanderung schleppen, aber er will erst seine Winterzipperlein auskurieren. Da nützt auch mein betont sanftes Zureden nichts, dass diese mittels Bewegung ausser Haus bestimmt schneller auskurierten. Vermutlich ängstigt ihn die Vorstellung, in dieser seiner Situation mit einer «Kampfwanderin» – wie er mich ungerechterweise nennt – unterwegs zu sein.
Dann halt ... so fühle ich mich frei in meiner Wahl. Heute gehts also wieder etwas in die Höhe, jedoch süüferli, nicht übertreiben. Schliesslich habe ich mit Ausnahme von Spaziergängen eine fast 3-wöchige Wanderpause hinter mir und bin während des Winters (auch) etwas faul geworden. Gottseidank schmolz der hoffentlich letzte Frühlingsschnee gleich wieder weg. Es gehört also zu meinen Pflichten zu überprüfen, ob der Frühling auch im Sihlwald schon ausbrechen durfte. Mein gedanklicher Blick auf die Landschaft rund um Zürich schweift über die Albiskette und fixiert dessen Horn.
Start an der ÖV-Station Oberrieden, Dorf
Oberrieden Bahnhof (1)
Es geht zwar schon anfangs obsi, dafür aber hübsch.
Oberrieden Dorf (2)
Oberrieden geniesst in meinem Kopf einen guten Ruf. Es erscheint mir bescheidener als die umliegenden Gemeinden. Aber nichtsdestotrotz ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis die Bautäter auch diesen Hoger vollends befüllt haben werden.
Oberrieden Bergli (3)
Nicht umesusch heissts hier «Bergli»: Es stägelet überall.
Förlibuck (4)
Kleiner Vorgeschmack aufs Albishorn
Langmoos/Chrebsbach (5)
Ideal für Fische zum Versteckis Spielen
Wildnispark Sihlwald (6)
Première für die neue Funktion «Fading von Bildern in kleinerem Umkreis mit gleichem Charakter». Die beiden auf Tafeln erwähnten Herren haben wohl einiges geleistet für den wilden Wald:
Am Brunnen wird ein gewisser «Walter Bühler, Förster Sihlwald, 1953–1985» geehrt. Ob der junge Mann von einem Baum erschlagen wurde? Oh, wie peinlich: das ist wohl seine Amtszeit. Internet-Recherchen führen zu einigen Protokollen, die den engagierten Förster erwähnen oder gar Texte von ihm beinhalten.
Auf der Gedenktafel am Stein wird Dr. h.c. Ulrich Meister, 1838–1917, Oberst, Stadtforstmeister und «einflussreicher Politiker, Freund und Förderer der Kultur» gewürdigt: Artikel zu seinem Tod 1917@www.e-periodica.ch (ETH-Bibliothek).
Ich überschreite zwischen diesen beiden Fotos die Grenze von einem ordinären Wald zum Wildnispark Zürich Sihlwald mit Erlebnispfad. Wildnispark Zürich@Wikipedia
Es scheint knapp zu werden für meinen Kopf.
Sihlwald (7)
Wettbewerb um die schönste Linienführung
Wenn ich Banause mich zu gegebener Zeit schlau gemacht hätte über diesen Ort, hätte ich mir natürlich vor allem das Forsthaus auf dem Bild links der Mitte näher angesehen. Beweise für seine wilde Vergangenheit:
altes Foto@Wikimedia◊Holznutzung@Wikipedia
Verschiedener könnten die Elemente nicht sein, die gegenverkehren.
Kunstvoll gestalteter, höhergelegter Zebrastreifen ohne Zebrastreifen
Tannboden/Wissenstein (8)
Ich sehe kaum Frühlingsboten im Wald: Ein paar Schlüsselblüemli, Bettseicherli, wenige Knöspeli oder mickrige Blättli an Laubbäumen, hie und da ein Käfer, der in Eile den Wanderweg überquert. Oh, ich übersehe doch tatsächlich vor lauter Bärlauch fast den Bärlauch.
Tannboden / Stäubiboden (9)
Habe ich eigentlich den Bärlauch schon erwähnt?
Bei Steineregg (10)
Von den vielen Bächen muss der Vollständigkeit halber einer eingefangen werden.
Weienbrunnen (11)
Das romantische Plätzchen ist leider schon besetzt.
Die Froschmänner sind weit weg von leidenschaftlichen Frühlingsgefühlen: Man hört ihr Quaken kaum.
Albishorn (12)
Der letzte Abschnitt aufs Horn ist praktisch senkrecht, gefühlt überhängend.
Kein Rambazamba wie an anderen Orten auf dem Albisgrat <räusper>, sondern Ruhe herrscht beim und im Restaurant Albishorn – nicht zuletzt, weil eine motorisierte Anfahrt nur fürs Personal möglich ist: www.albishorn.com.
Letztes Mal beim Längsen des Albisgrat: Horgenberg – Albispasshöhe
Man wird erschlagen vom Radius der Aussicht von Hüben nach Drüben.
Ich lasse mich von den Muskelpaketen täuschen, es handelt sich nicht um einen Stier: Dahinter versteckt sich das Kalb und zwischen den Hinterbeinen ein normal grosses, nicht überzüchtetes Euter. Eine Eringerkuh in dieser Gegend? Die sollte doch dunkler sein. Ausserdem scheint sie mir nicht mehr fähig zum Kämpfen, so verrostet die ist. Eringer@Wikipedia
Grossrain (13)
Das «kleine Durcheinander» auf dem Bauernhof bringt etwas Farbe ins Bild.
Von Weitem zeigt sich Zug eigentlich immer von der schönsten Seite – auch wenn der puffige Bauernhof dazwischen liegt. Das tönt jetzt etwas ungerecht, was Zug betrifft: Zug im Kern@Zug – Unterägeri.
Am Huserberg (14)
Ich stolpere rasant dem Ende entgegen.
Hausen Post (15)
Das ÖV-Angebot in Hausen ergibt eine lange Liste. Zum Glück erleichtert gleich der erste Bus die Qual der Wahl und fährt den direktesten Weg Richtung Zuhause.
Heute traue ich mich dass erste Mal, ohne Covid-19-Maske ÖV zu fahren, aber nur auf dem Rückweg im Postauto. Im Stadtbus ist sie gleich wieder auf, weil ich mich so oben ohne etwas nackt fühle.