Mühlrüti SG – Hintersenis – St. Iddaburg – Gähwil
Nummerierungen in Klammern wie (1) beziehen sich auf jene der Routen-Karte.
Hintergrund: auf St. Iddaburg (7)
Die schönsten Plätze gehören Theos Vasallen.
Oh, diese St. Iddaburg: Kaum das erste Mal gesehen, habe ich mich in ihre Umgebung verliebt. Ausserdem hiess meine Mutter so, nur mit einem «d» und natürlich ohne «burg». Da gehe ich also morgen hin. Das dachte ich gestern, nachdem ich den Gratin für den Znacht in den Ofen geschoben und auf SRF1 in «Mini Schwiiz, Dini Schwiiz» gezappt hatte. Mir gefällt diese Sendung, wenn es um Orte geht, wozu ich einen Bezug habe, zum Beispiel über Verwandte – oder die Religion. Da es sich um eine Wallfahrtsstätte handelt, wird's heute ziemlich katholisch.
Ich möchte betonen: Wenn ich mich als Agnostikerin nachfolgend für Dich gefühlt spöttisch über religiöse Traditionen oder Riten äussere, ist dies nicht abschätzig gemeint. Ich habe grossen Respekt vor Religionen, deren Gläubigen und der notwendigen kirchlichen Arbeit in der Gesellschaft (wofür ich nach wie vor Kirchensteuer bezahle ;-). Ausgenommen sind natürlich Gewalttaten, die auch im Christentum erfolgten.
Start an der ÖV-Station Mühlrüti, Dorf
Bechten (1)
Blick zurück woher des Wegs
Auf der Suche nach dem Wanderweg – es ist nicht das letzte Mal heute. Ich hoffe, dass mich kein Bauer beschimpft, weil ich das Gras zertrample.
Egghof (2)
Das Glöggli ruft, aber ich weiss nicht, wozu. Heute scheint mir kein Tag für einen Freilichtgottesdienst zu sein. Es ist etwa 10:45 Uhr, für ein Elfigeläut auch zu früh ...?
Der klitzekleine weisse Fleck links oben zwischen den Bäumen ist der heutige Höhepunkt.
Letten / Buechen (3)
Iddaburgstrasse (5)
Kreuzweg hinauf: Jesus' Leiden unter meinen Sünden werden mir bildlich vorgehalten. Kreuzweg@Wikipedia
Text auf der weissen Tafel hinten links am Fels – mit Engelsflügeln bestückt: «DIE HEILIGE IDDA HAT GEHOLFEN. Hier ist am Fest Maria Himmelfahrt, 15. Aug. 1931, ein Auto mit 8 Personen 50 Meter in die Tiefe gestürzt. Wunderbarerweise wurde dabei niemand verletzt.»
Lourdesgrotte (6)
Schon der Weg zu Maria & Co weckt in mir ehrfürchtige Gefühle.
«Ich bin die unbefleckte Empfängnis», wird Jesus' Mutter zitiert. Es seien die Worte, die Bernadette in Lourdes gehört hat, als ihr die weisse Gestalt erschien. Ich hab's ausprobiert mit der unbefleckten Empfängnis. Bei mir hat's nicht geklappt. Es gab entweder Flecken, oder kein Geist war bereit, mich kontaktlos zu beschenken. So bin ich halt kinderlos geblieben.
Marienerscheinung in Lourdes@Wikipedia
Über den beiden anbetenden Personen links und rechts von Maria ist das Wort «Busse» montiert. Auf die Schnelle habe ich den Sinn nicht beschrieben gefunden. Gab es damals vielleicht schon Autobusse?
Man könnte eine Lourdeskerze für einen Franken anzünden, aber ich habe nur noch einen Einfränkler, und den brauche ich für's Einkäufswägeli im Supermarkt. Schade!
Vorgeschmack
Die Moderne hat auch bei den Engeldarstellungen Einzug gehalten.
St. Iddaburg (7)
Da ich mein Bilderkontingent pro Seite nicht mit Aufnahmen von bereits Vorhandenem überschreiten will und mir die leicht kommerzielle Atmosphäre nicht so zusagt auf dem Berg:
Hintergrundbild◊Fotos St. Iddaburg@Wikimedia
Die Grafen von Toggenburg hatten alles unter Kontrolle, ausser die Kirche vermutlich. Diese nahm die Attraktivität des Plätzchen natürlich auch wahr, so wurde mangels Diversifizierungsfreiheiten ein Wallfahrtsort daraus. Da stehen also gleich auf zwei Wegen hinauf/hinunter Kreuzwegstationen Spalier. Man soll sich ja schliesslich überall schuldig fühlen und seiner Sünden bewusst werden. Dies kann man zwar mit den drei Bs – Beichten, Büssen, Beten – kurzfristig wieder klären, danach geht's aber wieder von vorne los.
Burg Alt-Toggenburg@Wikipedia◊Ida von Toggenburg@Wikipedia◊Kreuzweg@Wikipedia
Iddaburg / Sennwald (8)
Kreuzweg hinunter: Jesus' Leiden unter meinen Sünden werden mir textlich vorgehalten. Kreuzweg@Wikipedia
Ich muss meinen Pfad mit dem Wasser teilen. Das Gröbste vom verregneten Sommer scheint jedoch vorüber zu sein.
Sennwald (9) (10)
Die verschiedensten Kreaturen bevölkern den Wald:
Es wird gegrüsst.
Es wird gekuschelt.
Es wird gekrabbelt.
Rabst (11)
Was willst Du mir sagen?
Rabst / Auen (12)
Krokodilfossil?
Bei Seeliberg (13)
Gähwil Dorf (14)
Welch Ruhe im Dorf – im Gegensatz zu den Zürcher Dörfern, wo es teilweise auch mitten im Nachmittag kein Durchkommen gibt über die Strasse.
Sägereiweg (15)
Auf dem Wanderweg muss balanciert werden.
Buech (16)
Gähwil Waldwis (17)
Praktisch, so ein Velounterstand auf Kosten der Gemeinde(?).
Bilanz
Ich werde verfolgt von Heiligen Kreuzen mit Jesus dran. Verschiedene Grössen, Ausprägungen, Materialen und Orte: Es sind keine Grenzen gesetzt. Eines hängt sogar an der Aussenwand eines kleinen Gebäudes der Gemeindewerke. Die grösseren am Wegesrand sind meist mit einem frischen Blumenstock geschmückt. Das gefällt mir und weckt Erinnerungen an meine Kindheit.