Zürich Dolder – Adlisberg – Lorenchopf – Sennhof – Trichtenhausen
Nummerierungen in Klammern wie (1) beziehen sich auf jene der Routen-Karte.
Hintergrund: Lorenchopf (11)
Rasende Wolken
Lang ists wieder her seit der letzten gewandert.ch-«Tour». Ich war nicht etwa untätig, sondern habe kräftig ausserhalb dieser Website trainiert, um für die heutige Herausforderung bereit zu sein.
Ok, das ist ein Witz. Nicht die mentale Herausforderung und auch nicht, dass ich zweimal fremdgegangen bin, sondern dass mein heutiger Plan anspruchsvoll sei und körperliche Fitness verlange. Da ich endlich wieder mal meinen Partner nach seiner langen Winterpause aus der heimischen Komfortzone reissen, ihn jedoch nicht erschrecken will, gehen wir in der Nähe ... nun, ja ... ich würde sagen: ein wenig spazieren. Immerhin bezwingen wir den Adlisberg – wenn auch die Hauptsteigung nur mit dem Bähnli.
Start an der ÖV-Station Zürich, Dolder
Baustelle Spyristeig (0)
An dieser Absperrung am Züriberg sind wir zwar heute nicht vorbeigelaufen, aber die Bemerkung eines Witzboldes am Baustellenspotterfensterchen ist halt einfach lustig.
Dolder Bergstation (1)
Endlich ist wieder mal eine Gelegenheit, das altehrwürdige Dolderbähnli zu benützen. Es rattert, rüttelt und schüttelt gemütlich obsi und nitsi. Dolderbahn@Wikipedia
Dolder Kunsteisbahn (2)
Das Eis ist bereits gebrochen und die Kühlanlage ruhiggestellt.
Hinterer Adlisberg (3)
An dieser Stelle bricht der alte Interessenskonflikt Kultur versus Natur zwischen meinem Partner und mir erneut auf. Zugegeben: Die Holzskulptur gefällt mir auch, aber ich warte anständigerweise auf den Herrn, bis er das Kunstwerk begutachtet, beurteilt und fotografiert hat.
Verkauf Brennholz@www.stadt-zuerich.ch (solange Link gültig)
Im Gegensatz zu mir kennt mein Partner die Wanderregeln nicht. Er läuft mir ohne Plan davon, während ich Objekte aus meinem Interessensgebiet fötele – und das ausgerechnet an einer Stelle mit unzähligen Abzweigungen. Als ob das nicht schon genug wäre, muss ich mich wieder mal rechtfertigen, weshalb da und nicht dort durch gelaufen wird. Übrigens: Dort, ganz hinten auf dem Bild kann man ihn bei ganz genauem Hinschauen entdecken.
Lorenchopf (4)
Mein heutiger mentaler Höhepunkt: Ob ich es beim inzwischen dritten Versuch schaffe, den Turm bis zur Spitze zu erklimmen? Mein Lorenchopfturmtrauma ist beim zweiten Besuch dieses Turms auf der Wanderung Klusplatz – Pfaffhausen beschrieben. Loorenkopf@Wikipedia
Juhui! Tatsächlich schaffe ichs heute gleich nach ganz oben, und das gar noch problemlos. Trotz eines astreinem *«Wiichsä» des neben mir stehenden Mädchens, das mich an solch einer Stelle fast zu Tode erschreckt, hat sich die Besteigung gelohnt!
* Dort, wo ich aufgewachsen bin, bedeutet das ein Schreien in einer sehr hohen Frequenz. Der ohrquälende Ton – Kindern vorbehalten – ist vergleichbar mit einem Pfeifen, also höher als das hohe C einer Opernsängerin, ohne Vibration und Nebentöne. Hmmm, gibts da eigentlich kein hochdeutsches Wort dafür?
Stockenwisen (5)
Licht in der lichten Lichtung ... Nicht zu verwechseln mit «Richt' es in die richtige Richtung», was vielleicht eine Person mit Muttersprache eines asiatischen Landes ohne verfügbares R meinen könnte.
Israelitischer Friedhof (6)
Ich bin ja schon einmal in meiner Wanderkarriere ausserhalb des Friedhofs vorbei gelaufen. Das letzte Mal war mir kein Blick ins Innere des abgesperrten Areals vergönnt – verständlicherweise wegen allfällig elender Nazi-Vandalen –, was ihm etwas Geheimnisvolles verleiht. Aber heute ist es soweit: Gwundrig wagen wir uns durchs offene Tor. Die Juden sind uns um Jaaahre voraus, denke ich bei den hohen Jahreszahlen. Wir wundern uns über die schmucklosen Gräber und die kleinen grauen Steine auf den uniformen Grabmalen. Natürlich mache ich mich schlau: Jüdischer Friedhof@Wikipedia◊Jüdischer Kalender@Wikipedia.
Leuzacher (7)
Ich stelle die Frage des Tages: Ist dieses Insekt jetzt Täter oder Opfer?
Oh, ein hübsches freies Bänkli zum Päuselen. Eiligst marschiere ich und schon ists besetzt.
Die HDR-Technik meiner Kamera ermöglicht, die Bewegung meines Partners zu visualisieren. Er zeigt mir, aus welcher Richtung er mit seiner Propellermaschine übers Feld geflogen ist (die Absturzstelle ist hier nicht zu sehen). Offenbar hat er die Route bereits ausgekundschaftet – virtuell mittels seiner Flugsimulation.
Widliwis/Bergwis (8)
Bald gibts Brot.
Bei Rebrain/Hospet (9)
Es geht hinter die Büsche 's Tobel ab.
Wiedersehen mit dem Wehrenbach, allerdings bei einem anderen Abschnitt als bei Riesbach – Witikon rundherum◊Wehrenbach@Wikipedia
Wehrenbach (10)
Keine Zeit, irgendwas zu geniessen. Es beginnt gleich zu giessen.
Trichtenhausen (11)
Trichtenhauser Mühle@Wikipedia mit alten Fotos
Es gibt nichts mehr zu tun fürs Wasserrad ... kein Wunder, so ohne Wasser.
Um das Warten auf den Bus etwas zu verkurzweilen, sehe ich mich im Trichtenhausener Rotlichtviertel um.
Wir sind umzingelt von Wasser: Der Bach rauscht, der Brunnen plätschert, und die Wolken beginnen sich zu entleeren.