Otelfingen – Lägeren Burghorn – Niederweningen

Mi, 23.06.2021

Nummerierungen in Klammern wie (1) beziehen sich auf jene der Routen-Karte.

Hintergrund: Otelfingen «Altstadt» (2)

Hintergrund: Otelfingen «Altstadt» (2)

Von mir unterschätzte Otelfinger Schönheiten

 

Gestern hat mein Bauch mit mir gesprochen. Nein, nein, keine Blähungen oder sonstige unappetitliche Sachen. Er wollte in's Toggenburg, auf den Köbelisberg – weil das so ein lustiger Name ist, meinte er. Ich wollte diesem Wunsch Folge leisten, aber heute Morgen interveniert mein Kopf. Nein, nein, kein Kater oder sonstige quälende Faktoren. Er widerspricht dem Bauch und findet, das sei keine gute Idee, weil's in der Nacht wieder schiffte. Ausserdem stehlen mir die Hin- und Rückreise zuviel meiner knapp bemessenen Zeit dieser Woche. Das altbekannte Lied also: Der Berg muss warten. Dafür bietet sich die Lägeren an, nicht wie vor vielen Jahren mit einer Freundin längs auf dem Grat von Regensberg bis Baden AG, sondern quer über's Kreuz. Natürlich muss es der höchste Punkt des Grates sein, sonst fange ich damit gar nicht an.

Start an der ÖV-Station Otelfingen Bahnhof

Bei Lärenbüel/Lährenbühl (1)

01 Bei Lärenbüel/Lährenbühl

Da denke ich, ich sei fein 'raus aus Otelfingen und könne ab in die Wälder, da geht's erst richtig los mit dem Dorf. Erst dahinter ist der Höhepunkt, den es zu überwinden gilt.

Otelfingen «Altstadt» (2)

Die Wiege des Energiezeitalters

02b Otelfingen «Altstadt»

Oh, Du teuer Otelfingen
Ich lass' für Dich die Harfe klingen:

Otelfingen hat mir mir
'nen neuen Fan, das sag' ich Dir.
Diesen Ort tu' ich geniessen,
einen Haufen Fotos schiessen.
Nicht alle kann ich zeigen hier,
weil die Menge, die ist schier
nicht mehr zu zählen: Blumen,
Mühlen und so Krumen
wirfst Du mir zum Frasse hin,
dass ich überfordert bin.

Bei Löli Otelfingen (3)

Nein, kein blöder Witz über den Namen dieses Ortes. Dafür: Hahahaaa!

03a Bei Löli Otelfingen

Den Schwung für den Aufstieg kupfere ich bei der Aussicht ab.

03b Bei Löli Otelfingen

Ich bin mir bewusst, dass Botanik nicht meine Stärke ist: Kerbel? und Distel? und Weizen? in Harmonie?

Rinderweg (4)

04 Rinderweg

Letzter Blick zurück, bevor die Lägerensüdwand in Angriff genommen wird.

Biriloo / Chelenhalden (5)

05 Biriloo / Chelenhalden

Vor kurzem in unseren Wäldern entdeckt und von mir exklusiv fotografisch eingefangen: Leuchtbäume

Bei Weierhalden (6)

06 Bei Weierhalden

Wir verneigen uns, Wettingen.

Weierhalden (7)

07 Weierhalden

Noch ist der Weg steigungsmässig gnädig mit mir.

Weier / Cholgrueb (8)

Also, in diesem Naturschutzgebiet ist es gar nicht lustig! Kaum auf den Pfad abgebogen, erfasst mich eine Art Ehrfurcht, Demut. Ich lausche andächtig der Stille, die nur durch ein feines Knacken eines dürren Ästchens auf dem Boden kurz unterbrochen wird: Zwei Rehe fliehen – eben fast – lautlos vor mir, dem Störenfried. Ich schäme mich fast, sie aufgescheucht zu haben. Es ist ein kurzer, friedvoller, ja magischer Moment, bis ich wieder das Vogelgezwischer und – ja, leider auch – das Flugzeuggeräusch aus der Ferne wahrnehme. Ist das jetzt so ein Kraftort, wovon ich schon ein paar Mal gehört, jedoch nie einen kennengelernt habe?

Kraftort@Wikipedia (Ich und esoterische Neigungen? Nein, natürlich nicht!)

08a Weier / Cholgrueb

Ob vielleicht an der Grenze Wettingen/Otelfingen anno 1649 etwas Grausiges passiert ist und so die Seelen nicht zur Ruhe kommen? In diesem Fall wären es liebe Geister.

08b Weier / Cholgrueb

08c Weier / Cholgrueb

Schade, ich muss wieder weg. Es war schön mit Euch.

Cholgrueb (9)

Unter Schranne (10)

10 Unter Schranne

Gehen da Fussgänger* und Velofahrer* getrennte Wege oder konnten sich die Wanderwegpfleger* nicht entscheiden?
*Hier verzichte ich aus textflussästhetischen Gründen auf das auf dieser Website übliche (innen) am Ende der männlichen Ausdrücke. Wenn's nicht besser aussieht, dann wenigstens kürzer. Also: Frauen sind explizit auch gemeint.

Lägeren Burghorn (11)

11 Lägeren Burghorn

Ui, ja, dieser Weg – es handelt sich hier tatsächlich um einen Fussweg für Menschen und nicht für Steinböcke – erinnert mich an meine Lägerengratlängswanderung von anno dazumal. Viele Abschnitte sind wortwörtlich steinhart zu laufen. Man muss aufpassen wie ein Häftlimacher, will man sich nicht ein Fussgelenk verknacksen oder gar ein Bein brechen. Bergschuhe sind da von Vorteil. Deswegen ist er wohl als Bergwanderweg gekennzeichnet, haha.

Bei Hinteri Schürwise (12)

12 Bei Hinteri Schürwise

Guguuseli

Bergwisen (13)

13a Bergwisen

Es ist wieder soweit, ich bin auf der Schattenseite der Lägeren. Das war ich nämlich schon mal: Boppelsen – Schöfflisdorf. Wobei: Der Schattenabschnitt heute ist abwechslungsreicher.

13b Bergwisen

Es wird mir warm um's Herz, wenn ich Kälbchen auch mit Milchkuhmüttern sehe. Warum ich weiss, dass es sich um Milchkühe handelt? Guck' Dir mal die Euter an – vor allem das der schwarzen rechts. Es schmerzt einen ja nicht nur, wenn man sie mit diesem wie ein Fremdkörper wirkenden, schweren Ballon laufen sieht: Sie können auch kaum bequem liegen.
(Ich kriege leider die schwarze Kuh auf dem Foto nicht besser hin. Wenn Du das Bild vergrösserst, siehst Du mehr Details.)

Man hört ja viel in letzter Zeit, dass Mutterkühe für Wanderer gefährlich werden können. Recht haben sie, die Kühe ... eigentlich. Es ist mir etwas mulmig, weil auch auf der anderen Strassenseite Kühe wiederkäuen und dabei grochsen wie Ochsen. So versuche ich, das Fötelen so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Tatsächlich: Kaum die Kamera gesenkt, erhebt sich die schwarze Kuh, und das trotz ihres überzüchteten Euters ziemlich flink. Ich kann nicht beurteilen, ob sie mich trotz des Drahtzauns angreifen will, weil ich ängstlich meinen Blick abwende und scheinheilig weitergehe, um sie allfällig zu besänftigen. Körpersprache ist alles, sage ich. Ob sie mich versteht? Beim späteren Zurückschauen sieht es gottseidank nicht danach aus, dass sie sich in meine Richtung bewegt hat. Das heisst also, dass mein Kühisch gar nicht so schlecht ist. Und überhaupt: Sie kann mich sowieso nicht auf ihre Hörner nehmen. Das ist jetzt gemein und makaber, aber bei der Hornkuhinitiative habe ich imfall mehrfach Ja gestimmt.

Unter Steinhof/Schnall (14)

14 Unter Steinhof/Schnall

Der Schlussspurt wird vorbereitet, das Ziel abgecheckt.

Stüdlen / Riedenhof (15)

15a Stüdlen / Riedenhof

Blick zurück auf meinen geliebten Lägerengrat ...

15b Stüdlen / Riedenhof

... und der Vollständigkeit halber gleich auch noch vorwärts.

Dorfstrasse (16)

16 Dorfstrasse

<ächz> und <stöhn>: Beton hätte schon lange aufgegeben, behaupte ich. Es ist eine Wohltat, das zu sehen, nachdem ich durch eine Einfamilienhaussiedlung mit geschleckten Gärten geschlichen bin.

Alte Dorfstrasse/Bolet (17)

17 Alte Dorfstrasse/Bolet

Da müssen wohl ganz viel verschiedene Wirtschaftsbereiche abgedeckt werden. Hoffentlich darf der Kleine auch mal 'ran.

Niederweningen Dorf (18)

18 Niederweningen Dorf

Niederweningen hat zwei Bahnhöfe, was sagt man dazu? Eine gut Sache, sonst hätte ich noch weiter asphaltierte Strassen laufen müssen.

Die anderen Regionen:
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