Egg – Hochwacht – Toggwil – Meilen
Nummerierungen in Klammern wie (1) beziehen sich auf jene der Routen-Karte.
Hintergrund: Dorfbach bei Langmatt (7)
Komische Gestalten
Diese *Hitze macht mich müde, mein Gehirn zu Brei ... und ökologisch noch um eine Stufe besorgter. Es muss also wieder verdrängt werden, dass sich Politiker(innen) weltweit trotz immenser Beweisdatenvielfalt nicht trauen, erfolgsversprechende Massnahmen zu ergreifen oder durchzusetzen. Man will wohl a) wiedergewählt werden, und dazu braucht man b) Geld der Lobbyisten oder der Mafia – je nach Land oder Sicht. Ausserdem hat mich die Pizza «mit scharf» von gestern Abend schlecht schlafen lassen, was mein Stimmungstief verstärkt.
Zum Aufmuntern und für tiefere Temperaturen will ich heute in ein Tobel absteigen. Es soll eher anspruchslos sein, weil ich Arme immer noch leicht leide vom steilen 1400-Meter-Abstieg in praller Sommersonne des Glarnerlands (steil + Glarnerland = Pleonasmus?). Seit einer geschlagenen Woche quält mich der Wadenmuskelkater! Es ist eine Schande: Bildete ich mir doch bis dato ein, dass mein Körper so ein Abstieglein locker verarbeitet. Jetzt werde ich dafür bestraft, dass ich auf meinen selbst geplanten Wanderungen die grösseren Höhenunterschiede jeweils als Aufstieg wähle und folglich meine Sehnen und Muskeln für den Abstieg weniger trainiert sind. Die Zweitageswanderung wurde jedoch von Freundin B1 organisiert. Sie prahlt, dass sie kaum etwas spürte am Folgetag. Kein Wunder: Sie benutzte im Gegensatz zu mir Wanderstöcke.
Heute soll es also leichter werden, und das wilde Meilemer Dorfbachtobel mich von allem Möglichen heilen. Ich habe streng geplant, mit Sonne-/Schattenmanagement. Dieser Logik folgend starte ich auf der dunklen Seite des Pfannenstiels, um später auf der hellen ins Tobel absteigen zu können.
Start an der ÖV-Station Egg
* Ich habe mir eine neue Dächlikappe mit ausgeklügeltem Wetterschutzsytem zugelegt. Nebst dem klassischen Dächli und Schweissband verfügt es über Ohrenklappen, die – wie der Name erraten lässt – hinauf- und hinunterklappbar sind. Es ist beidseitig mit Schädelbelüftungsschlitzen versehen. Das eigentliche Killerkriterium für den Kauf war das herausfalt- und wieder verstaubare Tuch, das Ohren und Nacken vor Sonnenbrand schützt. Ich finde nämlich Sonnencrème ziemlich unappetitlich. Zwar sehe ich darin etwas doof aus, aber Gesundheit geht vor. Ausserdem kann ich notfalls noch die Sonnenbrille montieren, damit mich niemand erkennt.
Pfannenstielstrasse (1)
Ich freue mich eigentlich über die Bewölkung, jedoch kann ich so mein neues, multifunktionales Käppi nicht ausprobieren.
Radrain (2)
Gottseidank hat die Spinne eine Aufhängung konstruiert, sonst würde ich nicht darauf wetten, dass das Schild hält.
Oh, eine Rägeblueme! Als Kind habe ich gelernt: Wenn man eine dieser Blüten abreisst, beginnt es bald zu regnen. Ich greife danach, zupfe ein bisschen, zögere, denke nach – und lasse sie dann trotz erwartet stechender Sonne am Stiel. Weil ich im Dorfbachtobel nicht verschifft werden will, spiele ich meine Macht jetzt noch nicht aus.
Echte Zaunwinde@Wikipedia
Radrain / Egghölzli (3)
Die luchsartige Katze (rechts unten auf Foto 1) beäugt mich argwöhnisch. Als ich auf ihren misstrauischen Blick zoomen will, schleicht sie feige davon.
Unteres Oberland
Stollenwis (4)
Es lichtet kurz.
Am Rappentobel (5)
Es scheint, als ob noch eine gewisse Unsicherheit herrscht, den multimobilen Wegbenutzer(innen) zu verklickern, dass man nicht alleine ist. So tarnt man die Aufforderung zur Rücksichtsnahme scheu, um niemandem zu Nahe zu treten.
Ich habe etwas mehr erwartet vom Zürisee.
Hüsliwisen / Toggwil (6)
Mit Anlauf ab ins Tobel
Dorfbach bei Langmatt (7)
Der kleine da macht mutig den Anfang zum Wasserfallreigen im Dorfbachtobel.
Ob da früher aus Versehen die Steine statt Kleider ausgewaschen wurden?
Ich fühle mich von unheimlichen Felsgesichtern beobachtet. Die einen sind zwar fast schon herzig, aber ich traue ihnen trotzdem nicht.
Bei Warzhalden (8)
Ein ziemliches Durcheinander von (Wasser-)Wegen in 4 Etagen: Ich nehme den Durchgang über den Balkon.
Oberes Rietholz/Mülihölzli/Wildholz (9)
Ich vermute, dass es sich hier um eine neue Unterart des Stegosauriers handelt, der die paar Jährchen bis zum Zeitpunkt dieser Aufnahme dank Verholzung mehr oder weniger unbeschadet überstanden hat. Meine Entdeckung hat bei Paläontologen harte, aber faire Diskussionen ausgelöst: Die einen stimmen mir zu, bestehen jedoch darauf, dass dieses Exemplar missgebildet ist. Die anderen möchten damit gar eine neue Saurierordnung eröffnen. Ich halte Dich nicht auf dem Laufenden.
Stegosaurus@Wikipedia
Bei Hinterburg (10)
Dank der Trockenheit giesst es nicht in Strömen.
Weierarcher (11)
Je topografisch niedriger, desto höher werden die Wasserfälle. Ich befürchte, dass ich den niedrigstgelegenen, also höchsten mangels Zugänglichkeit oder gar Aufmerksamkeit nicht erwischt habe. Aber das ist Spekulation ...
Bei Burgruine Friedberg (12)
Gefährliche Abhänge verhindern die Ruhestörung durch Chind und Chegel.
Dorfbachtobel (13)
«Oberes Tüfitobelbrüggli» heisst es auf diesem massiven Steg. Ich kann im Internet nirgends das Tüfitobel finden ... das nervt mich jetzt also gewaltig!
Der Weiher hat wohl auch schon vollere Zeiten gesehen.
Meilen Bahnhof (14)
Die Zivilisation und die Hitze hat mich wieder ... <seufz>