Reuss: Mellingen AG – Stetten – Sulz – Eggenwil – Bremgarten
Nummerierungen in Klammern wie (1) beziehen sich auf jene der Routen-Karte.
Hintergrund: Bei Gnadenthal (9)
Trotz Trauminsel himmelwärts strebend
Letzte Woche ging's nirgendwo hin. Ich hatte gar viel Anderes zu tun und nahm mir keine Zeit, mir solche freizuschaufeln. Ausserdem war das Wetter die ganze Woche grau, nass und kalt – ausser am Freitag, an dem es natürlich besonders viel zu arbeiten gab (Wochenenden ignoriere ich ja bekanntlich). Alles Ausreden? Natürlich nicht ... und wenn doch: Nicht passiert ist passiert, jetzt muss ich in die Zukunft schauen.
Schwer und unmotiviert fühle ich mich, während ich durchs Fenster die verschiedenen Grautöne draussen betrachte. Ich stelle mir eine Landschaft vor, die dazu passen könnte. Hoch oben wäre vielleicht die Sonne. Nein, der Schnee lockt mich nicht zum Wandern – so zuckerig kitschig er sich teilweise auch auf den Bäumen präsentieren könnte. Auf Schifahren habe ich schon seit Jaaahren keine Lust mehr: Das Gerangel mit Latten und Stöcken um einen schnellstmöglichen Transport nach oben für eine Abfahrt in Sekundenlänge kann mir gestohlen bleiben.
Ja, was denn nun? Nach zweiwöchiger Laufpause muss ich es wieder süüferli angehen: Topfeben soll es also sein, nass ist es sowieso. Was spricht also gegen einen Flusslauf? Und im Aargau war ich schon fast ein halbes Jahr nicht mehr. Diese Gegend sehnt sich also ganz besonders nach meinen Outdooraktivitäten. Was haben wir denn da für ein hübsches Flüsschen? Ich höre die Reuss rufen und sehe, dass sie viele Raserstrecken ihren Ufern entlang anbietet.
Start an der ÖV-Station Mellingen, Krone
Mellingen Altstädtchen (1)
Vor zirka zwanzig Jahren verkehrte ich ein paar Mal hier. Ich erinnere mich an Altstadtschönheiten, aber auch an Lastwagen, die sich durchs Stadttor zwängen. Oje, wo ist es denn hingekommen, das Städtchen? Es laufe jedoch was in Sachen Umfahrungsstrasse: Mellingen@Wikipedia.
Wer hier nicht genug kriegen kann von Mellingen: Bilder@Wikimedia.
Risi (2)
Die Reuss hat ihre bestgetarnte Kanone in Stellung gebracht, um mich zu erschrecken.
Risi / Bolzägete (3)
Die Wanderwegplaner(innen) führen mich weg vom Wasser, damit die Reussbewohner(innen) auch mal Ruhe haben.
Bolzägete / Vogelsang (4)
Ein bitzeli güxlen darf ich trotzdem.
Vogelsang (5)
Nun ja, an gewissen Stellen wärs schon bunter im Sommer oder Herbst, aber die vermuteten Heerscharen von Leuten dann ...
Bibernasszelle? Dieses Examplar scheint die massierende Dusche zu geniessen.
Lochbünte / Munimoos (6)
Das Lied «Stägeli uf, Stägeli ab» kann ich jetzt hier nicht schon wieder bringen. Für Lieddetailinteressierte: Au – Wolfisbüel von letzter Woche
Ich fühle mich laufend geborgen.
Bachtole (7)
Gnadenthal (8)
Auch dieses Kloster wurde offenbar Opfer von Fachkräftemangel. Kreative Leute fanden jedoch eine interessante Zwischennutzung, bis es zu einer «Pflegeanstalt» (das darf man noch sagen, oder?) wurde: Kloster Gnadenthal@Wikipedia
Bei Gnadenthal (9)
Gespenstisch
Laufe (10)
Hinterweid (11)
Auch wenn Unzählige wie ich hier rücksichtslos vorbeilatschen: Die Wurzeln lassen sich nicht kleinkriegen.
Chapperematt (12)
Winterschlaf
Ha! Es tut auf, und kaum ...
... gefreut, ists schon wieder zu.
Unteri Grossmatt (13)
Huch!?
Foort (14)
Quecksilber? Hoffentlich nicht!
Chrüzacher (15)
Das arme Bänkli konnte dem wilden Treiben des romantischen Paars nicht standhalten.
Meiebergsmatt (16)
Mir sind unterwegs schon viele um- oder angeknabberte Bäume begegnet. Aber dass Biber auch künstlerisch tätig sind, überrascht mich. Wohl packen sie voller Selbstvertrauen Grossprojekte an, was ich schon mal auf der anderen Seite der Reuss festgestellt habe: Bremgarten – Ottenbach.
Hans / Wehrweidli (17)
«Riesenkrake in der Reuss gesichtet!» war auf der Plattform «Neue Fake News» zu lesen. Leider finde ich den Kurzartikel nicht mehr. Er muss gelöscht worden sein. Ich verstehe nicht, weshalb: Da ist sie doch!
Bei Struss (18)
Die Zivilisation hat mich wieder. Natürlich wird das Wetter erst jetzt besser, wo ich nach Hause muss.
Badenerstrasse Station (19)
<flüster, flüster> Eigentlich wollte ich am Ende noch tief ins Bremgartner Altstädchen abtauchen, aber meine Füsse beklagen sich in den schraubstockartigen Bergschuhen. Bei mir und meinen Körperteilen herrscht Demokratie. Das bedeutet, dass die lauteste Minderheit bestimmt.